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Sehnerventzündung – Fragen und Antworten

Sehnerventzündung – Fragen und Antworten

Verschlechtert sich von einem Tag auf den anderen plötzlich die Sehkraft und alles scheint wie hinter einem Schleier zu sein, liegt vermutlich eine Entzündung des Sehnervs vor. Da diese sich in vielen Fällen nicht ohne weiteres von allein wieder zurückentwickelt, ist eine ärztliche Untersuchung und eine medizinische Behandlung unerlässlich. Hier erfährst du, wodurch eine Sehnerventzündung ausgelöst wird, mit welchen Symptomen sie einhergeht und wie die Behandlung aussieht.

Was ist eine Sehnerventzündung?

Die Sehnerventzündung, auch Neuritis nervi optici oder Optikusneuritis genannt, ist eine entzündliche Augenerkrankung, die den Sehnerv betrifft. Ist der Teil des Nervs angegriffen, der hinter dem Auge liegt, spricht man von einer Retrobulbärneuritis, bei einer Entzündung des Sehnervkopfes hingegen von einer Papillitis. Von einer Sehnerventzündung sind zu einem höheren Anteil Frauen betroffen und die Ursache der Erkrankung kann in 75 Prozent aller Fälle nicht ermittelt werden. Durch eine medikamentöse Behandlung verschwinden die Sehstörungen und alle weiteren Symptome in der Regel innerhalb von fünf Wochen.

Welche Symptome treten bei einer Sehnerventzündung auf?

Da bei einer Sehnerventzündung der Nervus opticus entzündet ist und dieser massgeblich mit der Fähigkeit, zu sehen, verbunden ist, kommt es bei den betroffenen Patienten vor allem zu Sehstörungen. In folgender Weise wird das Auge beeinträchtigt:

  • Sehschärfe nimmt ab
  • Einseitige Verschlechterung eines Auges
  • Schmerzen im Augenbereich, vor allem bei Augenbewegungen
  • Beeinträchtigung der Farbsättigung
  • Wahrnehmung von Lichtblitzen
  • deutlich verschlechterte Wahrnehmbarkeit von Kontrasten
  • Erblindung
  • Verschlimmerung der Beschwerden bei Wärme

Welche Krankheiten können eine Sehnerventzündung auslösen?

Während der Konsum verschiedener Medikamente oder Drogen eine Sehnerventzündung auslösen kann, tritt sie oftmals im Zusammenhang mit unterschiedlichen Krankheiten auf. Allen voran betrifft das die Multiple Sklerose (MS), bei der eine Sehnerventzündung in vielen Fällen das erste Symptom darstellt. Auch mit diesen Krankheiten tritt eine Sehnerventzündung gehäuft auf:

  • Syphilis
  • Borreliose
  • Sarkoidose
  • Lupus erythematodes
  • Neuromyelitis optica
  • als weitergeleitete Entzündung der Augen oder der Nasennebenhöhlen

Inwieweit kann das Auge durch eine Sehnerventzündung nachhaltig in Mitleidenschaft gezogen werden?

Ungefähr 70 Prozent aller Patienten leiden bei einer Sehnerventzündung unter keinen Langzeitfolgen. Ihre Sehkraft ist nach erfolgreicher Behandlung der Erkrankung wieder vollständig hergestellt. Die anderen etwa 30 Prozent müssen mit einer bleibenden Einschränkung des Sehvermögens rechnen. Besonders die Farb- und Kontrastwahrnehmung bleibt in einigen Fällen leicht verschlechtert. Kommt die Sehnerventzündung nicht von einer MS, sondern wurde durch einen Infekt oder etwas ähnlichem ausgelöst, sind die Prognosen schlechter. In wenigen Fällen kommt es auch zu einer vollständigen und andauernden Erblindung.

Wie wird eine Sehnerventzündung behandelt?

Hast du eines der oben genannten Symptome, solltest du unverzüglich einen Arzt aufsuchen. Dieser wird zunächst eine Anamnese erstellen, um die Ursachen für die Sehnervenzündung zu ermitteln. Folgende Fragen wird ein Arzt dir dabei unter anderem stellen:

  • Gibt es Vorerkrankungen innerhalb deiner Familie (insbesondere MS)
  • Littest du kürzlich oder leidest du noch an einer Autoimmunerkrankung oder hattest du Fieber?
  • Nimmst du regelmässig Medikamente ein oder rauchst du?

Durch Untersuchungen an deinen Augen und deine Antworten auf die Fragen kann ein Arzt nun eine Diagnose stellen und einen Therapieplan aufstellen. Es ist ausserdem wichtig, dass andere mögliche Krankheiten wie eine Stauungspapille, eine Vergiftung durch Alkohol, Tuberkulose oder Diabetes mellitus ausgeschlossen werden.

Die Sehnerventzündung selbst wird dann je nach möglichen Ursachen mit hochdosiertem Kortison oder einem anderen Immunsuppressiva behandelt. Dazu kommen dann noch die Medikamente gegen den bakteriellen oder viralen Infekt beziehungsweise gegen die MS. Die Symptome der Sehnerventzündung werden auf diese Weise gemindert und der Heilungsprozess wird angetrieben. Achtung: Durch das Kortison ist dein Immunsystem geschwächt. Du solltest während der Behandlung also die Bettruhe wahren und dich nicht überanstrengen.

Warum kommt es bei MS-Patienten häufiger zu einer Sehnerventzündung?

Tatsächlich bekommt jeder zweite MS-Patient im Laufe seines Lebens eine oder mehrere Sehnerventzündungen. Ausserdem wurde ermittelt, dass jeder vierte Patient, der eine Sehnerventzündung hat, aber keine MS, innerhalb der folgenden fünf Jahre die Autoimmunerkrankung entwickelt. Die Gründe für diesen Zusammenhang konnten in der Neurologie bisher noch nicht eindeutig bestimmt werden. Bei Multipler Sklerose handelt es sich jedoch um eine Krankheit, die mit schubförmigen Entzündungsprozessen im Zentralen Nervensystem einhergeht. Welche Stellen genau betroffen sind, kann ganz unterschiedlich sein. Im Prinzip können sich alle Nervenfasern des Gehirns und des Rückenmarks entzünden. Wahrscheinlich ist der Sehnerv besonders empfindlich, wodurch es schneller zu einer Entzündung kommt.

Welche Untersuchungen werden vom Arzt durchgeführt?

Um festzustellen, ob ein Patient an einer Sehnerventzündung erkrankt ist, macht der Arzt eine Reihe an Tests. Unter anderem sind das die Folgenden:

  • Test der Reaktion der Pupillen
  • Test auf Beweglichkeit der Augen
  • Prüfung des Gesichtsfeldes
  • Untersuchung des Augenhintergrundes mithilfe eines Augenspiegels
  • Test auf die Farbwahrnehmung (insbesondere der Farbe Rot)
  • Überprüfung der Leitungsgeschwindigkeit des Sehnervs mithilfe von VEP

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