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Als Berufsbild gehört die Optometrie, also die Lehre vom Sichtbaren, zu dem Leistungsspektrum im Gesundheitswesen, das sich mit der Messung und der damit verbundenen Korrektur von Fehlsichtigkeiten beschäftigt. Dementsprechend bezieht sich das Berufsfeld des Optometristen auf die biologischen und physikalischen Grundlagen des Sehvorgangs. Im Vordergrund seiner Fachkompetenz steht daher die Beurteilung der Sehfunktion. Aufgrund des Augenärztemangels bedient der Optometrist eine Zwischenstellung innerhalb des Gesundheitswesens, die es gerade in ländlichen Regionen ermöglicht, eine Versorgungslücke zu füllen. Zu den Fehlsichtigkeiten, die die Optometrie misst und gegebenenfalls korrigiert, gehören etwa:
Das Leistungsspektrum eines Optometristen umfasst die genaue Prüfung des visuellen Systems. Dies geschieht einerseits durch die systematische Auswertung bisheriger Refraktions- und Korrektionswerte der Augen des Patienten. Hinzu kommt eine Aufnahme bisheriger auf Fehlsichtigkeiten zurückzuführender Beschwerden. Diese in der Fachsprache als Anamnese bekannte systematische Ermittlung eines Patientenprofils entscheidet letzten Endes darüber, welche Prüf- und Messverfahren zur Auswertung herangezogen werden. Dazu zählen unter anderem:
Der Screeningtest dient dem Optometristen zur Früherkennung von Krankheitsbildern wie Grüner Star, Farbsinnstörungen, Erkrankungen an der Netzhaut und vielen anderen mehr. Die Visusbestimmung ist hingegen eine monokulare oder binokulare Überprüfung der Tagessehschärfe, der Visus. Bei der Bestimmung der Nah- und Fernkorrektion der Augen wird deren Akkommodationsleistung überprüft und ausgewertet, während die Augenprüfung des binokularen Sehvorgangs aufbauend auf dieser Massnahme erfolgt. Zu den weiteren Funktionsprüfungen zählen zum Beispiel Messungen des Kontrastsehens, des Augeninnendrucks oder des Stereosehens.
Im Unterschied zum Augenoptiker, der für die Anfertigung von optischen Sehhilfen wie der Brille, der Sonnenbrille oder den Kontaktlinsen verantwortlich ist, gehört zum Arbeitsfeld des Optometristen ausschliesslich die Funktionsprüfung der Augen. In diesem Zusammenhang bieten viele Optometristen ihre Leistungen einem Augenoptiker an und überweisen Patienten etwa bei Fehlfunktionen des Augenlichts an einen Augenarzt. Die seit dem 01. Februar 2020 in Kraft getretene Veränderung im schweizerischen Gesundheitsberufegesetz – kurz: GesBG – befähigt den Beruf des Optometristen zudem zur Empfehlung und Verordnung von Augentherapien.
Die universitäre Ausbildung zu einem Optometristen erfolgt durch einen Abschluss an einer Fachhochschule oder einer Universität mit dem Abschluss Bachelor of Science oder dem Doktorgrad für Optometrie. Des Weiteren ist weltweit der Master of Science in Clinical Optometry an fachnahen Ausbildungsstätten vertreten. In der Schweiz erfolgt das Studium der Optometrie in einem extra dafür reglementierten Studiengang Optometrie, wie er zum Beispiel an der Fachhochschule in Olten angeboten wird.
Auf dem Lehrplan der optometrischen Ausbildung stehen die Fächer Biologie und Pharmakologie, welche sich mit folgenden medizinischen und physiologischen Themengebieten näher befassen:
Des Weiteren werden dem Optometristen während seiner Ausbildung die anatomischen und physikalischen Grundlagen des Sehens nähergebracht und in Spezialgebieten wie der Ophthalmoskopie, der Optometrie sowie der Spaltlampenuntersuchung praktisch weitervermittelt.
Die teilweise sehr unterschiedlichen Screeningtests in der Augenoptik verlangen von einem Optometristen die Anwendung verschiedenster Messinstrumente und Geräte, die stetig durch moderne Technik optimiert werden. Folgende Geräteausstattung gehört zum Beispiel zum Arbeitsumfeld der Optometrie:
Zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten wie der Winkelfehlsichtigkeit oder der Kurzsichtigkeit arbeitet der Optometrist eng mit dem Augenoptiker zusammen, um die Brillenglasstärke der Brillen oder Sonnenbrillen in Dioptrien den Messungen entsprechend anzupassen. Sowohl normale Brillen als auch Sonnenbrillen können danach vom Augenoptiker in der jeweiligen Sehstärke angefertigt werden. Bei beiden Arten von Brillengläsern ist es möglich, sowohl Kurzsichtigkeit als auch Weitsichtigkeit durch eine Gleitsichtbrille zu korrigieren. Die Behandlung der Winkelfehlsichtigkeit ist durch Prismenfolien beziehungsweise Prismengläser behandelbar. Die Diagnose erfolgt durch die Mess- und Korrektionsmethodik nach Hans-Joachim Haase (kurz: MKH).
Menschen, die bereits auf eine Brille angewiesen sind, benötigen plötzlich zusätzlich eine Brille zum Lesen. Riskiert man mit solchen Lesebrillen einen Blick in die Ferne, sieht man nichts. Das Bild ist unscharf. Also muss die Brille gewechselt werden. Brillen, die den Blick in die Ferne korrigieren und Lesebrillen wechseln sich ab. Statt zwei Brillen mit unterschiedlichen Brillengläsern ist ein Gleitsichtglas oft die einfachste Lösung. Hat sich der Brillenträger erst an das neue, moderne Gleitsichtglas gewöhnt, empfinden er das Sehen meistens als viel angenehmer. Das ständige Wechseln der Brillen fällt weg.
Die Augenmuskulatur hat wichtige Aufgaben und ermöglicht die gesamte Bewegung des Augapfels. Das wiederum macht ein optimales Sehen möglich, da durch die Muskeln eine blitzschnelle Reaktion und das Drehen des Augapfels in alle Richtungen gelingen. Die Anatomie und der Aufbau der Muskulatur sind komplex und Augenmuskeln und die Augenmuskelnerven können auch geschädigt werden. Die Augenheilkunde unterscheidet zwischen Erkrankungen der Muskeln und denen der Muskelnerven. Alles zur Augenmuskulatur haben wir dir hier zusammengestellt.
Du entdeckst den Grünen Star oft erst, wenn die Krankheit bereits fortgeschritten ist. Ursache für einen Grünen Star, auch Glaukom genannt, ist ein chronischer Schwund des Sehnervs. Ein erhöhter Augeninnendruck ist oft verantwortlich für diesen Schwund. Die Symptome treten schleichend auf und werden langsam schlimmer. Bis du die Schädigung des Sehnervs bemerkst, ist möglicherweise schon ein Drittel der Sehkraft oder mehr verloren. Die Behandlung muss sofort begonnen werden, um die Restfunktion der Augen zu erhalten. Es lohnt sich deshalb, möglichen Grüner-Star-Symptomen Beachtung zu schenken und die Augen regelmässig kontrollieren und auf diese Krankheit testen zu lassen.