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Orthoptiker – womit beschäftigt sich dieser Berufszweig?

Orthoptiker – womit beschäftigt sich dieser Berufszweig?

Orthoptiker sind auf einem wichtigen Gebiet der Augenheilkunde tätig und kümmern sich um Prävention, Diagnose und Therapie unterschiedlicher Sehstörungen und Augenerkrankungen von Kindern und Erwachsenen. Das Auge gehört zu den fünf Sinnesorganen der Menschen und bedarf einer besonders behutsamen Behandlung. In diesem Ratgeber beantworten wir die häufigsten Fragen rund um das Thema Orthoptik und erklären, wann und weshalb die orthoptische Untersuchung besonders sinnvoll ist.

Womit beschäftigt sich die Augenheilkunde?

Die Augenheilkunde, auch Ophthalmologie genannt, beschäftigt sich mit der Lehre vom Auge. Augenärzte und Orthoptisten arbeiten gemeinsam mit modernsten Untersuchungs- und Therapiemöglichkeiten an präzisen Diagnosen und Behandlungen von Augenerkrankungen. Die Orthoptik bildet in diesem Zusammenhang einen eigenständigen Fachbereich innerhalb der Augenheilkunde und behandelt bereits Patienten ab dem Säuglingsalter.

Was unterscheidet Augenärzte von Orthoptisten?

Beim Augenarzt handelt es sich um einen studierten Mediziner, der die Universität besucht hat. Er ist ausserdem dazu befähigt, kleinere Operationen durchzuführen und besitzt in der Regel auch seine eigenen Praxisräume. Orthoptisten und Orthoptistinnen dagegen durchlaufen eine dreijährige, vorwiegend schulische Ausbildung. Sie arbeiten zum Beispiel mit Augenärzten in Augenarztpraxen, Kliniken oder Rehabilitationszentren zusammen. Dabei übernehmen sie oftmals auch administrative Aufgaben.

Wann sollte ich mein Kind einem Orthoptisten vorstellen?

In den folgenden Fällen ist ein Besuch mit deinem Kind beim Orthoptiker besonders zu empfehlen:

  • Wenn ein Elternteil oder Familienmitglied bereits an Augenerkrankungen leidet und ein erhöhtes Risiko für eine Fehlsichtigkeit besteht, ist eine entsprechende Vorsorgeuntersuchung bereits im Alter von sechs Monaten ratsam. Auch bei angeborenen Liderkrankungen wie Ptosis ist der Orthoptiker unumgänglich.
  • Nach dem ersten und vor dem Ende des zweiten Lebensjahres solltest du dein Kind im Zweifel einem Orthopisten vorstellen, um eventuelle Fehlsichtigkeiten oder auch Schielen frühzeitig zu erkennen. So können diese Beeinträchtigungen korrigiert werden, bevor dein Kind in die Schule kommt.
  • Bei allen akuten Veränderungen oder Auffälligkeiten wie Entzündungen, Augenzittern, Lichtscheu und anden Notfällen, die dir Sorgen bereiten und einer Abklärung bedürfen, solltest du den Orthoptiker natürlich sofort aufsuchen.

Was ist eine Sehschule?

Der Begriff Sehschule wirkt im ersten Moment irreführend und ist letztlich eine weitere Bezeichnung für Orthoptiker. Durch die modernen Früherkennungsmassnahmen und Behandlungsmethoden ist der Begriff eher veraltet, findet aber nach wie vor Verwendung. Zu ihrem Aufgabengebiet gehört die Vorbeugung, Diagnostik und Rehabilitation von Augenerkrankungen wie zum Beispiel:

  • Sehschwächen
  • Bewegungsstörungen am Auge
  • Fehlstellungen / Schielen
  • Augenzittern

Weiterhin bietet die Sehschule auch Screening-Untersuchungen zur Vorsorge in Kindergärten und Schulen an sowie unterstützende Massnahmen bei einer Lese-Rechtschreib-Schwäche. Sie ist daher vor allem der Ansprechpartner für jüngere Patienten.

Was unternehmen Orthoptistinnen und Orthopisten bei Augenzittern?

Der fachlich korrekte Ausdruck für Augenzittern lautet Nystagmus. Bedingt durch Erkrankungen am Gehirn, am Gleichgewichtsorgan oder durch Gendefekte führt Nystagmus zu unruhigen Bildern und dem sogenannten Zittern. Nicht selten nehmen Betroffene dabei eine schräge Kopfhaltung ein, die zwar die Symptome kurzfristig verbessern kann, jedoch negative Auswirkungen auf die Körperhaltung hat. Die Krankheit kann sowohl angeboren als auch erworben sein und ist in den seltensten Fällen heilbar. Augenärzte und Orthoptisten nutzen die folgenden Methoden, um die Sehbehinderung zu verbessern:

  • korrigierende Operation
  • die Verordnung einer Brille oder von Kontaktlinsen
  • spezielles Sehtraining

Welche Folgen können durch Schielen entstehen?

Schielen wird in der Fachsprache Strabismus genannt und bezeichnet eine andauernde oder wiederkehrende Fehlstellung eines oder beider Augen. Diese Fehlstellung kann in jede beliebige Richtung erfolgen. Schielen kann deutlich sichtbar bis kaum erkennbar sein. Ohne eine fachgerechte Diagnostik mit anschliessender Therapie kann der Strabismus Spätfolgen mit sich bringen. Zu den besonders schwerwiegenden Folgen gehört eine sich weiterentwickelnde Schwachsichtigkeit, Amblyopie genannt. Im schlimmsten Fall droht nach einer Schwachsichtigkeit die vollständige Erblindung des Auges.

Der Besuch beim Orthoptisten ist daher zur Vorsorge im Kindesalter besonders wichtig und sollte früh begonnen werden. Die sogenannte Okklusionstherapie wird beim Orthoptiker häufig eingesetzt. Dabei wird ein Auge mit einem speziellen Okklusionspflaster meist täglich für bis zu mehreren Stunden abgeklebt – oft auch in Verbindung mit einer Brille. Durch diese Massnahmen kann das Schielen mit der Zeit korrigiert werden.

Wie läuft die orthoptische Untersuchung ab?

Der erste Besuch beim Orthoptiker findet meist in Zusammenarbeit mit dem Augenarzt statt, denn dieser muss vor allem organische Ursachen für Beschwerden ausschliessen. Im ersten Schritt werden bei der orthoptischen Untersuchung die Dioptrien der Augen und einer eventuell vorhandenen Brille bestimmt. Nach Abklärung der Symptome erfolgt normalerweise eine Sehprüfung mittels Sehtest. Für die Kleinsten stehen dabei Formtabellen zu Verfügung, die dann jeweils im Zusammenspiel beider Augen und dem einzelnen Auge erkannt werden sollen. Je nach Beschwerdebild fallen auch Zusatzuntersuchungen wie die Untersuchung des Farbsehens, die Gesichtsfelduntersuchung und andere an. Der Orthoptiker ist neben dem Augenarzt der erste Ansprechpartner bei allen Beschwerden im Zusammenhang mit den Augen.

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