Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.
Die Augenbewegung, synonym auch Okulomotorik oder Augenmotilität genannt, ist die Gesamtheit der Bewegungen des Augapfels – des Bulbus oculi –, des Linsenauges der Wirbeltiere sowie einiger anderer Spezies, zum Beispiel einiger Kopffüsser (Oktopus, Kalmar), Vögel oder Reptilien. Die bewusst gesteuerte Augenbewegung ist dabei von den unwillkürlichen, also unbewusst gesteuerten Augenbewegungen zu unterscheiden. Als Teil des Sehapparates ermöglichen die Augen aufgrund der Aufnahme visueller Reize das Richtungssehen sowie das Bewegungssehen. Auch erlauben sie es dir, eine aktive Bildauswertung zu betreiben. Das in Regelkreisen angeordnete Sehsystem führt somit aktiv Augenbewegungen aus, wobei die übergeordnete Instanz, das Zentralnervensystem, die Schaltstelle bildet und die Augenmuskeln als Stellglieder fungieren. Die Netzhaut hingegen bildet den sensorischen Input.
Die Grundlage der Augenbewegung ist die Stellung der Augäpfel im Raum. Der Gesamtbereich, in dem die visuelle Wahrnehmung ohne eine Augenbewegung möglich ist, wird Gesichtsfeld genannt. Das monokulare Gesichtsfeld eines einzelnen Auges überlappt mit dem Gesichtsfeld des anderen Auges zum binokularen Gesichtsfeld. Grafisch lässt sich dies mit einem Kreis veranschaulichen, welcher in einem Koordinatensystem mit der Pupille als Mittelpunkt dargestellt werden kann. Die nunmehr senkrecht durch das Auge verlaufende z-Achse bildet mit der waagrecht durch das Auge verlaufenen x-Achse eine zweidimensionale Ebene, welche bei der Augenbewegung durch eine lotrechte y-Achse – der Sagittalachse – im Drehpunkt durchkreuzt wird. Dadurch ergibt sich eine dreidimensionale Darstellung der Augenbewegung.
Die Augenmuskulatur wird von insgesamt sechs Augenmuskeln gesteuert, die ihrer Lage nach entweder schräg oder gerade mit dem Augapfel verbunden sind. Zu den Augenmuskeln gehören:
Des Weiteren wird die innere Augenmuskulatur von der äusseren Augenmuskulatur unterschieden. Die Funktion der äusseren Augenmuskulatur, einer Skelettmuskulatur, ist die willkürliche Blickrichtungsänderung in Form von Blickbewegungen. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei der inneren Augenmuskulatur um glatte Muskulatur, welche die Pupillenmotorik (Pupillenweite) sowie die Akkommodation (Entfernungssehen) der Augenbewegungen steuert.
Bei der Augenmotilität, also den Augenbewegungen, werden zwei Bewegungsarten voneinander unterschieden: die konjugierten Augenbewegungen und die Vergenzbewegungen. Die konjugierten Augenbewegungen, deren gemeinsames Kennzeichen die gleichsinnige Blickrichtungsänderung beider Augen ist, werden unterteilt in:
Sakkaden sind schnelle Bewegungen des Auges, die zu einem ständigen Wechsel des Augenfixationspunktes führen. Diese Bewegungen sind für die rückgekoppelte Wahrnehmung von Bedeutung. Augenfolgebewegungen dienen hingegen der Fixierung eines sich bewegenden Gegenstandes oder Körpers. Der Nystagmus ist eine Synthese der zuvor genannten Augenbewegungen.
Im Gegensatz dazu dienen Vergenzbewegungen zur Änderung des Winkels der Augenblickachsen. Zu diesen Augenbewegungen gehören:
Bei der Konvergenzbewegung konvergieren die Blickachsen bei der Betrachtung eines nahen Objektes, was zu Pupillenverengung führt, bei der Divergenzbewegung divergiert die Blickachse zu Objekten in der Ferne.
Zur Untersuchung von Augenbewegungsstörungen ist die Messung der Bewegungsfähigkeit, der Augenmotilität und seiner Muskeln in alle Blickrichtungen des Raumes vonnöten. Dies wird mithilfe eines Abdecktestes gewährleistet, der die Richtungen des Auges durch Änderungen des Schielwinkels mit einem Prismenglas und einer Tangentenskala untersucht. Die Messung von Blicksprüngen, Blickfolgebewegungen oder Nystagmus (Augenzittern) werden hingegen mit der Videookulografie analysiert. Weitere Untersuchungen von Augenbewegungsstörungen bieten das Laser-Scanning-Ophthalmoskop sowie die Fundusfotografie.
Störungen der Okulomotorik können sowohl angeboren als auch erworben sein. Dazu zählen Erkrankungen wie:
Die Steuerung des Gleichgewichts beruht ebenfalls auf der störungsfreien Auswertung von Sehinformationen. Die Funktion der Augenbewegung ist es, dem Gehirn Informationen über unsere Lage im Raum, etwa dem Sitzen, Liegen oder Stehen zu liefern. Fehlinterpretationen beim Bewegungssehen, die durch Sakkaden oder langsame Augenfolgebewegungen verursacht werden, können zu Desorientierung oder Schwindel führen, falls das Gehirn die Bildbewegung als eine Bewegung der Umwelt auswertet. Bestes Beispiel ist das Sitzen in einem stehenden Zug und die Beobachtung eines vorbeifahrenden Zuges, welches Eigenbewegungen vortäuscht oder simuliert.
Unter Eye-Tracking werden alle Aufzeichnungen der Blickbewegungen einer Person oder eines Tieres verstanden, wie zum Beispiel die Fixation, die Sakkaden oder der Augenlidschlag. Die Entwicklung, Steuerung und Auswertung von Eyetrackern dient zum Beispiel der Werbeindustrie, um ein Produktdesign hinsichtlich des Kundeninteresses zu analysieren, ebenso wie der Neurowissenschaft zur Aufmerksamkeitsforschung.
Die Netzhaut des Auges, auch Retina genannt, ist ein wahres Wunderwerk im Körper des Menschen. Ganz kurz gesagt sorgt sie dafür, dass wir Lichtreize in Abbildungen unserer Umwelt umwandeln können. Man könnte sagen, dass die Netzhaut des Auges wie eine grosse weisse Fläche ist, auf die unsere Umgebung Bilder von sich selbst malt und uns diese sehen lässt. Damit das funktioniert, ist das perfekte Zusammenspiel von Millionen von Zellen erforderlich. Doch wie genau läuft das mit dem Sehen ab? Und was passiert, wenn ein Teil dieses Zusammenspiels einmal aus den Fugen gerät?
In der Schweiz gibt es etwa 5000 Patienten, die an dieser Augenkrankheit leiden. Die meisten von ihnen sind Männer, aber auch Frauen können daran erkranken. Es handelt sich dabei um ein vermutlich erblich bedingtes Leiden: der Keratokonus. Für die Betroffenen ist dies eine störende Verformung der Hornhaut, die sie im Alltag stark behindern kann. Falls du schon einmal mit dieser Krankheit in Berührung gekommen bist, hast du dir sicher viele Fragen gestellt. In diesem Artikel werden die sieben wichtigsten Fragen zum Keratokonus beantwortet.
Die Optik beschäftigt sich als Lehre mit dem sichtbaren Spektrum des Lichts, das heisst, dem ultravioletten sowie dem infraroten Anteil der elektromagnetischen Strahlung. Davon unterschieden ist die Optometrie, die die Messung und Bewertung von Sehfunktionen in den Blick nimmt. Damit umfasst dieses Fachgebiet nicht nur die physikalischen Grundlagen der Optik, sondern bezieht sich ebenso auf die biologischen Funktionen des Sehens. Da die Trennung zwischen dem Berufsfeld des Augenoptikers und des Optometristen keine klar definierte Grenze bietet, gehört der Optometrist zum ersten Ansprechpartner, wenn es um die Gesundheitsvorsorge der Augen geht.
Augen-Hagelkorn: Ein Problem, das Menschen jeden Alters trifft. Folgende Fragen und Antworten helfen dir dabei, ein Hagelkorn richtig einzuordnen und passende Massnahmen für deine Augengesundheit zu ergreifen.
Ein trockenes Augenlid ist nicht nur unangenehm. Trockene Augenlider sind oftmals die Ursachen für verschiedene Erkrankungen der Augen. In vielen Fällen kann die Haut um die Augenpartie sogar anschwellen. Zudem zeigen sich auffällige Tränensäcke. Störend sind häufig die unschönen Augenringe. Das trockene Augenlid ist daher in erster Linie eine optische Beeinträchtigung. Andererseits haben diese Anomalien einen unmittelbaren Einfluss auf das Sehvermögen. In der Augenheilkunde sind die Mediziner mittlerweile in der Lage, diese Funktionsstörung gezielt und weitgehend erfolgreich zu behandeln. Wie das geschieht und viele weitere Informationen zu dieser Thematik findest du auf unserer Anbieterplattform.
Auf dem Brillenmarkt gibt es einen neuen Trend: Blaulichtfilter Brillen. Die besonderen Gläser der Sehhilfen werden im Alltag immer wichtiger. Denn blauem Licht, auch HEV-Licht genannt, sind wir jeden Tag ausgesetzt. Das kann ohne eine Blaufilter Brille möglicherweise Konsequenzen für die Gesundheit haben. Wovor die spezielle Brille schützt und wer unbedingt ein Exemplar tragen sollte, verraten wir in diesem Ratgeber.